Dienstag, 18. Juni 2019

Aller guten Dinge sind 10 - oder so. Heute jetzt unwiderruflich unser 10., und letzter voller Tag hier in Schottland.
Er begann auch gleich wieder mit einer Aufregung: Unter der Dusche oder beim Fönen stand die Welt still - der Strom war weg, alles dunkel - und draussen schrien alle Häuseralarmanlagen laut auf. Power gone - Strom war alle (O-Ton Silke).Das hatte aber außer einem dunklen Klogang und naßen Haaren weitaus gravierendere Folgen: No cooked breakfast!!! Oh je! Aber unser apologetic Personal hat alles angeschleppt, was man ungekocht und ungebraten essen kann: Käse, Croissant, Müsli und lecker Tomaten, Obst und Joghurt...Trotzdem super lecker. 
Wir haben uns von unserer Litauerin Inga herzlich und mit Küsschen verabschiedet, sie war ganz sad, weil wir sooo nett waren und sie uns vermissen wird, Wir sie auch. Echt . Good bye Inga.


Dann haben ein paar Leute ihre letzten Groschen unter die Menschen gebracht, was uns hier gar nicht schwerfiel. 

Silke hat sich endlich mal mit Ged beim Friseur verabredet, und groß für die Party geshoppt  und die Busrechnungen beglichen.... 

Um 13 Uhr Reise nach Ägypten äh... fast, in die Schule von Sarah - Jesns Enkelin. Wir waren special guests beim Schulmusical "Joseph"... 150 allerleibeste Kinderlein von 5 - 11 Jahren sangen sich die Seele aus dem Leib... so niedlich.Sarah hat ihren Job gut gemacht und wir waren stolz auf sie... An dieser Stelle special greetings an Fanny von Sarah.!!!!!


Tour durch die echt schöne, neu gebaute (voll barrierefreie!) Schule. Silke blieb an der kleinen künstlichen Baustelle - vor allem am Minibetonmischer hängen.
Dann Dinner (the last..) mit unserem geliebten Paul, dem wir zwei Franziskanerweizen schenkten (woher wir die hatten sagen wir nicht..) und dann standen schon 10 unserer schottischen FreundInnen megapünktlich vor der Tür zur Farewellparty!
Feierliche Reden, Gesang  und Tanz und ein superwitziges Pantomimeduell boy.gegen girls... Und wer hat wohl gewonnen???? XX sagen wir nur... :-)








Trauriger Abschied, aufgeräumt und Fazit gezogen:  Steffen : "Einfach so weitermachen!" oder Thorsten: "Was müßte ich machen , wenn ich jetzt emigrieren will???" Was muss man da noch sagen??

Thank you to all our new and old friends , danke an die ganze Gruppe für tollen Zusammenhalt, Offenheit und Neugier sowie 100 % Toleranz! 
Danke an Günter, schade, dass das unsere letzte gemeinsame Reise war! Dafür war es eine richtig gute Zeit, we will miss you!

Danke Silke für die letzte, intensive gemeinsame Zeit, immer da, immer gut gelaunt, egal wie anstrengend es gerade war und am Schluss Entertainment pur. Hoffentlich wirst du nicht für´s Fernsehen abgeworben, der OBA ginge viel verloren!


THE END! 
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Montag, 17. Juni 2019

Der neunte Tag: (Tag des Volksaufstandes in der DDR sagt Thorsten spontan beim Erwähnen des Datums, er ist unser lebendes Geschichtsbuch)

Wir haben es geschafft: Wir haben nun auch endlich flotte Feuerwehrmänner und (keine Frauen , leider sagt Thorsten) kennengelernt als bei uns im Frühstücksraum der Alarm losging - es war wieder der Toaster von gestern (dieser Verräter -sagt Thorsten) und nein , es waren nicht Silke und Günter...
Und nachdem wir genau wussten, dass es der Günter nicht war, begaben wir uns schnurstracks und spornstreichs nach draußen zum Sammelplatz. Es fehlte uns Sara, von der wir aber wussten, dass sie verschlafen hatte. Schade, Sara, wegen der Feuerwehrmänner....

Klappt hier richtig gut , wir haben nun keine Angst mehr, wenn wirklich etwas passieren sollte. Well done!

Danach keinen verkohlten Toaster mehr, stattdessen lecker Frühstück. ...

Um 10 Uhr auf in die Stadt, 
den botanischen Garten und unter die Dusche im mehreren Kilometer  entfernten Mc Kinnan Center, wo wir auch neue Freunde haben, die schon auf uns warteten und immer lächeln. Auch wenn wir das Bad unter Wasser setzen und die Gurte im Bus kaputt machen - und wir nicht mal mehr als den Sprit bezahlen durften... Unglaublich hospitable (neues Wort , haben wir heute gelernt). 

Mittags Abfahrt zur Firma Dovetail: 
Eine Möbelfabrik, in der 52 % Menschen mit einer Behinderung arbeiten. Hier wurden wir von Ross erwartet, der hier früher mal gearbeitet hat, und den wir in Würzburg kennengelernt haben. Begrüßung durch den Chef Ken Ling (sehr angenehmer Mann) mit Tee und Kaffee  und kurze Einführung. Später Rundgang mit Charlie (Sorry, Nachname forgotten), der dort seit 30 Jahren beschäftigt ist.


Kein Gelbwestenprotest... jeder konnte uns sehen

Hier werden Feuerschutztüren, verschiedene Möbel und Betten (sind keine Möbel hier) gefertigt, vieles per Handarbeit, wenig mit Maschinen. Tolle Einrichtung, wir waren begeistert und haben hinterher fleißig den Showroom belagert... see fotos...


Haben dann ohne Feueralarm zu Abend gegessen (es gab auch keinen Toast), aber delicious pie mit Steak und Vegetables. 
Besuch von Niall und Maureen, Jean and Brian und special guest Mark Ross.
#Mark stand uns Rede und Antwort über alles, was wir schon immer mal wissen wollten über das Leben mit Behinderung in Schottland. Wir stellten viele Gemeinsamkeiten auf dem Weg zur Inklusion fest und diskutierten bis um 23 Uhr.#

Mark bestellte sich dann lockerflockig mal eben ein Rollstuhltaxi, was nach 5 Minuten (!!!) Wartezeit da stand... Oh Mann... Wir überlegen ein Start-Up-Business zu gründen....

Kaputt vom Tag, aber voller neuer Infos und wieder Massen von neuen Eindrücken und netten Begegnungen sinken wir in die Betten und Sofas....

Good night everybody......

Sonntag, 16. Juni 2019

Tag 8: Holy Sunday und wieder fast nur Sonnenschein...Frühstück mit der netten Azubine Joanne und den zwei kaputten Toastern - Silke und Günter waren es nicht...!!! --


Dann ganz entspannt und viel zu früh an der Kirche (Presbyterian church, müssen wir noch mal genauer checken)...da kam doch dann mal tatsächlich ein bisschen Regen - also hinein ins Trockene , in die sehr gemütliche mit Flauschteppich ausgelegte Kirche. 

Die Pfarrerin (hier "minister") kommt ursprünglich aus Australien, also hatten wir wieder einen neuen Akzent zum Üben.
Wir haben den Altersdurchschnitt in der Kirche tüchtig gesenkt , und auch die Lautstärke bei den Hymnen massiv erhöht.
Wir durften die OBA vorstellen und wurden hinterher mit tea und coffee verwöhnt. Die Predigt war im Übrigen sehr gut und ging um das Thema "Hoffnung", sehr gute Predigt. Wir haben sie angefordert, dann könnt Ihr sie bestellen , mit Übersetzung von Steffen gegen Spende..:-)
Danach schraubten wir uns hinauf auf den Dundee Law einen Hügel hoch über den Dächern von Dundee mit phänomenalem Rundumblick und dem frischen Oor Wullie - einer Dundeer Comicfigur, die in ganz Schottland bekannt ist . Diesen gibt es ab heute 50 Mal in ganz Dundee, man kann an ihm entlangwandern und dann werden die Figuren für charity versteigert.. Wir haben schon 6 davon gefunden, süße Jungs!



Dann haben wir uns übers Wasser begeben (nein nicht weil wir in der Kirche waren, können wir plötzlich drüber gehen), wir fuhren über eine der vielen  Hängebrücken zum Mahnmal der 1879 eingestürzten Brücke, die ein trauriges Schicksal kurz nach ihrer Errichtung erlitt. Viele Menschen sind dort gestorben, das war sehr traurig. 
Leider war es an der Stelle trotzdem sehr idyllisch, aber wir haben ein Gebet gesprochen für die Menschen.


Dann schwärmten wir in Kleingruppen und endlich im  Regen aus: Botanischer Garten, Einkauf des Nötigsten (Shops sind echt offen am Sonntag), Vorbereitung der Rede für den Abend und V & A Museum , das hyperneue Museum, das hier sehr gefeiert  wird - so richtig können wir es noch nicht begreifen..


And then: Vorbereitung und Aufregung wegen der Party und die war dann auch genial: Ein kleiner süßer Bagpiper hat uns in die Feierlocation geblasen, es war sensationell. Jean hatte fast ganz Dundee eingeladen, und wir wurden herzlichst empfangen zum "Ceilidh",,,
Tanzen, Singen, Feiern und Spaß haben . ein gelungenes Fest : Alle auf dem Dancefloor, kräftig mitgesungen und Geschenke und Liebe ausgetauscht! A great evening was had by all.
See the fotos, they say it all...

Gruppenbild mit Bürgermeister

What a reception!




Steffen: Super Rede! Well done!


Samstag, 15. Juni 2019

Tag 7: Heute war Hauptstadt. Früher raus als sonst, weil wir ja doch eine ziemliche lange Anreise haben. Sind gut eineinhalb Stunden von hier nach Edinburgh. Niall unser super entspannter Busdriver und Brian im Auto haben uns sicher und gut gelaunt in die auf Vulkanen erbaute Stadt chauffiert. 



Wir hatten großes Glück, dass Niall (schreibt man so!!! ist gälisch!) selbst aus Edinburgh stammt und nicht nur ganz viel wusste, sondern auch mit uns in schlafwandlerischer Sicherheit durch den chaotischen Verkehr fuhr.
Geparkt haben wir am Scottish National Museum, weil wir unbedingt nach Dolly schauen mussten. Das arme Schaf steht da mutterseelenallein und geklont in einer Vitrine und dreht sich im Kreis.


Ansonsten ist das Museum natürlich megasehenswert und architektonisch ein Sahnestückchen.


Dann haben wir uns wieder in alle Winde zerstreut und die einen haben sich mit Harry Potter



getroffen, die anderen streichelten Greyfriars Bobby -den armen Hund der 14 Jahre lang am Grab seines Herrchens saß - Bruno : Frauchen kommt bald wieder!! 



Wieder andere durchkämmten stundenlang das Museum, in dem man Wochen verbringen kann.


Das Café im Museum ist empfehlenswert und ebenso eine kurze Fahrt auf die Dachterrasse..

Die Wirtschaft haben wir wieder kräftig angekurbelt und wir hoffen, wir kriegen alles gesund durch den Zoll.

Nach dem gefühlten 100. Tee in dieser Woche, dann wieder ab in die Vehikel und nach Hause mit dem Versuch, schon mal "Auld lang syne" zu üben... naja da ist noch Luft nach oben.

Jean und Aileen, die treuen Seelen, waren extra nach Edinburgh gekommen mit dem Bus, da sie nicht mehr in die Fahrzeuge passten - nicht (nur) weil wir so viel zugenommen haben, sondern auch weil wir wieder zu wenig Plätze hatten, da ja unsere Fahrzeuge täglich wechseln - eine logistische Meisterleistung unserer schottischen FreundInnen hier. Die sind überhaupt der Hammer: Gut gelaunt, hilfsbereit und immer etliche dabei, wenn wir Ausflüge und dergleichen machen... Wir überlegen schon fieberhaft, wie wir das jemals zurückgeben können.

Heute Abend dann in einem anderen Raum in unserem feudalen Herrenhaus gegessen, weil Catherine und James in unserem Raum ihre Hochzeit feiern wollten (nein, die kennen wir nicht näher), aber die vielen Kiltträger waren sehr interessant und wurden - auch aus Datenschutzgründen - nur von weitem beäugt und fotografiert (ohne Kopf, wie Birgit verspricht)...


Dann noch einmal fleißig das Frankenlied geübt und das Fliegerlied, das unsere schottischen FreundInnen so lieben, für die Performance morgen, Nein, wir singen das Lied nicht in der Kirche morgen früh, sondern abends auf der Party...



Deshalb brauchen wir jetzt unseren Schönheitsschlaf... Sleep well everybody!

PS: Schon wieder Sonne und kein Regen, angenehme 17 Grad!